Bei einer geologischen Kartierung werden die ingenieurgeologischen Gegebenheiten eines Gebietes erfasst und beschrieben. Eine geologische Kartierung basiert auf Literaturrecherchen, Geländebegehungen und Feldmessungen. Bei der Geländearbeit wird nur bis in eine Tiefe von maximal 1 m unter GOK erkundet. Kann der Untergrund nicht anhand von Aufschlüssen beschrieben werden, dienen z.B. Lesesteine zur Beschreibung des Untergrundes.
Teil der Literaturrecherche sind u.a.:
- Sichtung vorhandener geologischer Karten, Erläuterungen und Profile
- Auswertung digitaler Geländemodelle
- Auswertung historischer/aktueller Luftbilder (Orthofotos)
Teil der Geländeaufnahme sind u.a.:
- Geomorphologische Beobachtungen (z.B. Geländeformen, Hangbewegungen, Fließ- und Sturzwege)
- Vegetation (z.B. Sichelwuchs, nässezeigende Pflanzen)
- Lithologische Einheiten
- Strukturgeologische Elemente (z.B. Trennflächengefüge)
- Hydrogeologische Rahmenbedingungen (z.B. Quellen, Vorfluter)
- In-Situ Versuche (z.B. Taschenflügelsonde und -penetrometer, Bestimmung des Reibungswinkels)
Ergebnis der Geländearbeit und Datenerhebung ist eine ingenieurgeologische Karte des betreffenden Bereiches, welche durch Untergrunderkundungen in ein geologisch-geotechnisches Untergrundmodell überführt werden kann. Maßstab und Detailgrad richten sich dabei nach der Projektgröße und -anforderungen.